Finanzierung einer Immobilie auf Mallorca

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Finanzierung einer Immobilie auf Mallorca

Beitragvon Goaly » Sa 6. Sep 2025, 09:09

Viele, die mit dem Gedanken spielen, eine Immobilie auf Mallorca zu erwerben, stoßen relativ schnell auf die Frage der Finanzierung. Während der Kauf an sich oft schon aufregend genug ist, kann die Wahl der richtigen Bank entscheidend für den gesamten Ablauf sein. Nicht nur die Konditionen spielen dabei eine Rolle, sondern auch die Abwicklung und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Besonders wichtig ist es, sich im Vorfeld gut zu informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Zudem kommt hinzu, dass die spanische Bürokratie für Käufer aus dem Ausland eine Herausforderung darstellen kann. Unterschiedliche Anforderungen bei den Unterlagen und die sprachliche Barriere machen den Prozess nicht einfacher. Auf der anderen Seite scheinen deutsche Banken mit vertrauten Abläufen und verlässlichen Zinskonditionen zu punkten. Doch wie sieht es wirklich aus, wenn es ans Eingemachte geht?

Ein weiteres Thema, das häufig aufkommt, ist die Bewertung der Immobilie. Während die Preisentwicklung auf Mallorca seit Jahren positiv verläuft, haben Banken in Deutschland teilweise Schwierigkeiten, den Markt realistisch einzuschätzen. Das kann für potenzielle Käufer ein Risiko darstellen, weil Kredite eventuell nicht bewilligt werden.

Auch steuerliche Aspekte sind von Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Hypothekensteuer in Spanien. Käufer sollten sich daher gut überlegen, ob sie lieber auf eine Finanzierung im Heimatland setzen oder vor Ort aktiv werden. Beide Wege haben Vor- und Nachteile, die individuell unterschiedlich schwer wiegen können.

In meinem Fall geht es konkret um ein Haus in der Nähe von Palma. Da ich aktuell noch in Deutschland lebe, wäre es für mich zunächst einfacher, mit einer deutschen Bank zu arbeiten. Dennoch reizt mich die Möglichkeit, direkt vor Ort mit einer spanischen Bank zu verhandeln, weil man dort die Immobilie als Sicherheit einsetzen kann.

Ich habe nun schon viele widersprüchliche Informationen gelesen und hoffe hier auf Erfahrungen aus erster Hand. Welche Variante ist in der Praxis sinnvoller? Gibt es vielleicht sogar eine Mischform, die empfehlenswert wäre? Und vor allem: Mit welchen zusätzlichen Kosten muss man rechnen, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind?
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Re: Finanzierung einer Immobilie auf Mallorca

Beitragvon Silvester » Sa 6. Sep 2025, 10:35

Die Entscheidung zwischen einer deutschen und einer spanischen Bank bei der Immobilienfinanzierung auf Mallorca hängt stark von deinen persönlichen Voraussetzungen ab. Deutsche Banken vergeben in der Regel keine Hypothekendarlehen für Immobilien im Ausland, es sei denn, du hast in Deutschland genügend Sicherheiten. Das bedeutet, dass deine spanische Immobilie in den meisten Fällen nicht direkt beliehen wird.

Spanische Banken hingegen können die Immobilie vor Ort als Sicherheit eintragen, was den Prozess für viele Käufer greifbarer und transparenter macht. Allerdings sind die Zinsen dort häufig variabler, da sie an den Euribor gekoppelt sind. Gerade bei langfristigen Finanzierungen kann das ein Risiko darstellen, während deutsche Banken mit stabilen Festzinsen punkten.

Ein weiterer Aspekt ist die Hypothekensteuer in Spanien. Zwar übernehmen diese seit 2018 die Banken, doch im Gegenzug sind die Zinsen dort gestiegen. Zudem verlangen spanische Banken eine Vielzahl an Unterlagen, darunter Einkommensnachweise, Steuerbescheide und Nachweise über bestehende Verpflichtungen. Das kann aufwendig sein, wenn du alles aus Deutschland zusammenstellen musst.

Auf der anderen Seite bieten deutsche Banken dir vertraute Abläufe und oftmals günstigere Konditionen. Doch wie du selbst schon angemerkt hast, sind viele von ihnen bei Immobilien in Spanien zurückhaltend. Ohne zusätzliche Sicherheiten in Deutschland wird es schwer, dort eine Finanzierung zu erhalten.

In der Praxis wählen viele Käufer daher einen Mittelweg. Sie prüfen zuerst die Möglichkeiten in Deutschland und schauen dann parallel, welche Konditionen ihnen spanische Banken anbieten. Oftmals entsteht so ein klareres Bild, bei dem man die Vor- und Nachteile direkt vergleichen kann.

Wenn du dich tiefer einlesen möchtest, empfehle ich dir den ausführlichen Ratgeber von Dahler & Company: https://www.dahlercompany.com/de/mallor ... ische-bank. Dort werden die Unterschiede sehr übersichtlich dargestellt, inklusive Details zu Festzinshypotheken und variablen Krediten.

Gerade auf Mallorca ist es wichtig, neben der Bank auch einen erfahrenen Makler oder Berater an der Seite zu haben. Sie kennen nicht nur die rechtlichen Besonderheiten, sondern können auch Kontakte zu Banken herstellen, die Erfahrung mit ausländischen Käufern haben.

Unterschätze auch die sprachliche Hürde nicht. Verträge und Bankgespräche in Spanien sind meist auf Spanisch, manchmal auch auf Katalanisch. Ohne sprachliche Unterstützung kann es schnell zu Missverständnissen kommen.

Zusammenfassend: Deutsche Banken sind verlässlicher, wenn du Sicherheiten in Deutschland einbringst, spanische Banken sind praxisnaher, wenn es um die Immobilie vor Ort geht. Dein persönliches Profil – Einkommen, Sicherheiten, gewünschte Zinssicherheit – entscheidet am Ende über die beste Wahl.
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